Publiziert am 20. September 2010
Folgendes habe ich gelernt bei einer Afterparty mit einer russischen Rockband in einer einfachen Zwei-Zimmerwohnung irgendwo im Grossstadtdschungel Moskaus (meinem geliebten Moskau).
Zutaten für die Afterparty:
- ein 12-Quadratmeter Zimmer
- 10 russische Musiker + mehrere Gäste
- 3 Gitarren, 1 Geige, viele Stimmen
- armenischer Cognac + Wurst & Käse
- Blut von Mickey Maus (кров мики маус – die rote Ami-Brause)
- 10 Stunden Lebenszeit
10 Dinge die ich von russischen Musikern gelernt habe
- Russische Rockmusiker sind die trinkfestesten Lebewesen auf diesem Planeten
- Gastfreundschaft besteht aus den Wörtern Gast und Freundschaft – auf beides muss mindestens stündlich angestossen werden.
- Begabte (russische) Musiker beherrschen ihr Instrument immer, ganz unabhängig vom physischen / psychischen Zustand oder der Position im Raum-Zeit-Kontinuum ?
- Geige und Gitarre können wahlweise im Stehen, Sitzen oder Liegen gespielt werden
- Es gibt Menschen die können 10 Stunden Gitarre spielen ohne das die Hände bluten
- Nachbarn von russischen Musikern haben ein rauhes Fell, erfreuen sich auch noch um 5 Uhr morgens über rhythmische Klänge – gerne auch eines Liveautritts
- Eine Party in Russland endet nicht wenn der Gastgeber schlafen geht
- Der Geräuschpegel wird aus Protest nicht gedämpft wenn der Gastgeber schlafen geht
- Die Gäste sind erfreut, wenn der Gastgeber alle Stunde doch nochmal aufsteht ?
- Die Party endet, wenn der Gastgeber zur Arbeit muss
Und falls irgend einer meiner zukünftigen Arbeitgeber mitliest – ja, ich nutze mein Wochenende für Weiterbildungsmassnahmen und habe bis 8 Uhr morgens durchgefeiert – oder eben Russisch gelernt – ist ja alles nur eine Frage des Betrachtungswinkels ?
P.S.: Irgendwie muss ich ja interkulturelle Kompetenz aufbauen
Hier gibts mehr aus Russland:
Kommentare
2. Mai 2011
Sehr unterhaltsam dein Blog, freu mich auf meine Moskau/St Petersburg Reise im Juni…